„Wir jammern hier auf sehr hohem Niveau – das war unser erster Gedanke, als wir vom Hilfsprojekt unseres Kollegen, Prosper Nokwe, erfahren haben“, berichten Claudia Kaufer und Nicole Balles von der Hemmelrath Lackfabrik davon, wie die Idee entstanden ist, eine Sammelaktion unter ihren Kollegen zu initiieren.
Prosper Nokwe, der in Bangem/Kamerun geboren wurde, lebt nun schon seit 20 Jahren in Deutschland und ist seit mehr als zwei Jahren bei der Hemmelrath Lackfabrik beschäftigt. Aber er hat seine Herkunft nicht vergessen. Nach besten Kräften versucht er, sein Heimatdorf Bangem und speziell die Kinder dort zu unterstützen.
Aus diesem Grund hat er 2001 ein Hilfsprojekt gestartet, in dem er versucht, die Zustände an der lokalen Grundschule zu verbessern und benachteiligten Kindern Unterstützung zu geben. „Die Zustände an der Schule von Bangem sind miserabel. Es fehlt an Schulbüchern, Schulbänken, die Klassenzimmer haben keine Fußböden, Toiletten sind nicht vorhanden und zahlreiche Kinder gehen gar nicht zur Schule“, beschreibt Prosper Nokwe die ernüchternde Realität für die Schulkinder in Bangem.
„Mit meinem Hilfsprojekt möchte ich die Bildungschancen der Kinder in Bangem verbessern, denn Bildung gibt den Kindern Lebenschancen – und die brauchen sie unbedingt“, so Nokwe zu seiner Motivation.
Nachdem nun erst mal Schulbücher und –hefte für alle Kinder mit den Spendengeldern angeschafft wurden, wird nun der Bau eines Sanitärgebäudes für die Schule angegangen.
Das Ergebnis des Spendenaufrufs unter den Hemmelrath-Kollegen hat alle Erwartungen übertroffen. Insgesamt kamen 2.000 € zusammen, die Nokwe dazu verwendet hat, um fehlende Schultische und Stühle anzuschaffen. Stolz berichtet er, dass er für die 2.000 € von einem Schreiner in Kamerun 30 massive Tische und 60 Stühle anfertigen ließ, die inzwischen auch schon angeliefert wurden. Die Kinder und auch die Lehrer haben sich sehr darüber gefreut, da sie zum Teil zu viert auf einer Schulbank, die eigentlich nur für zwei Kinder vorgesehen ist, sitzen mussten. „Und da noch Geld übrig war, haben wir gleich noch zwei stabile Fußballtore aus Metallstangen für den Schulsportplatz anfertigen lassen“, erzählt Nokwe mit glänzenden Augen.
„Ich bin überwältigt von der Unterstützung, die mir meine Kollegen bei der Hemmelrath Lackfabrik für mein Hilfsprojekt gegeben haben und kann mich nur ganz herzlich bei allen bedanken. Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass jeder einzelne Euro direkt vor Ort nutzbringend eingesetzt wird – dafür stehe ich als Person“, versichert Prosper Nokwe sehr authentisch.
Manfred Specht